Gefährdungsanalyse von Verkehrsinfrastrukturen gegenüber Klimaauswirkungen
Hessen Mobil

Im Auftrag von Hessen Mobil hat das Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung eine Gefährdungsanalyse zu den Klimaauswirkungen auf die hessische Straßenverkehrsinfrastruktur durchgeführt.

Die Gefährdungsanalyse von Verkehrsinfrastrukturen gegenüber Klimaauswirkungen ist Teil eines zweiteiligen Projekts, dessen Ziel es ist, Maßnahmenpakete zu einer resilienteren Gestaltung der von Hessen Mobil verwalteten Verkehrsinfrastruktur zu erarbeiten. Der Verkehrssektor zählt zu den relevanten Handlungsfeldern, in welchen im Rahmen des integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025 Maßnahmen erarbeitet werden, um mit den aktuell spürbaren Klimaveränderungen umzugehen und hessische Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Das Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung wurde von Hessen Mobil beauftragt, mit einem Gutachten eine Grundlage für die Maßnahme V 22 „Hessenweite Gefährdungsanalyse für Verkehrsinfrastruktur gegenüber Klimaauswirkungen“ zu schaffen. In der Grundlagenstudie wurden klimakritische Konstellationen der Straßeninfrastruktur erfasst und bewertet. Hierfür wurden die Veränderungen der Klimagrößen Temperatur, Niederschlag und Wind allgemein sowie für die verschiedenen Klimaregionen Hessens dargelegt. Dabei wurde auch der Einfluss der wichtigsten räumlichen Gegebenheiten (Topografie, Bodentypen und -arten sowie Landnutzung) berücksichtigt.

Die aus dem Klimawandel resultierenden Gefährdungen wurden für die Ereignisse Hochwasser, Massenbewegung, Sturm, Dürre und Niedrigwasser, Hitze sowie Kälte hinsichtlich der Entstehung, der Rolle der klimatischen Einflüsse und der Relevanz räumlicher Gegebenheiten erarbeitet. Darauf aufbauend wurden die für das Landesstraßennetz von Hessen Mobil relevanten Bauwerke zusammengetragen und die Auswirkungen der klimatischen Einflüsse auf diese analysiert.

Die durch den Klimawandel bedingten Auswirkungen bergen große Risiken für die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastrukturen im Verkehrssektor. Die Gefährdungsanalyse hat gezeigt, dass einheitlichen Maßnahmen zur Gefährdungsminimierung auf Landesstraßen weder auf Landesebene noch auf Klimaregionsebene möglich sind. Stattdessen muss jedes Bauwerk auf seine individuelle Gefährdung geprüft und geeignete Maßnahmen müssen zu deren Minimierung bestimmt werden.

In einem Folgegutachten werden – aufbauend auf der Identifikation typischer Gefährdungslagen abhängig von Klimaregionen und lokalen Strukturen – Maßnahmen formuliert, die für die Vermeidung von Schadenereignissen heranzuziehen sind, und Akteure erfasst, die im Prozess von besonderer Relevanz sind.


Kooperationspartner:
  • Technische Universität Darmstadt – Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Linke
  • Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement
Projektlaufzeit: Juli 2021 – Januar 2022 (7Monate)
Download Gutachten (wird in neuem Tab geöffnet)