Erstmalige Teilnahme von Studierenden der TU Darmstadt bei der Ingenieure ohne Grenzen Challenge 2021/2022

24.02.2022

Bei der diesjährigen Ausgabe der jährlich stattfindenden Ingenieure ohne Grenzen Challenge befassten sich zwei Teams der TU Darmstadt mit der Frage nach alternativen Nutzungskonzepten für solarbetriebene Wasserpumpen in einem nepalesischen Dorf. Das von einem Expertengremium bestimmte Gewinnerteam stammt von der TH Köln.

Die Ingenieure ohne Grenzen Challenge ist ein Wettbewerb, welcher in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal zwischen verschieden Universitäten und Hochschulen aus ganz Deutschland ausgetragen wird. Dabei wächst der Wettbewerb jedes Jahr. Dieses Jahr waren Studierende von elf Universitäten und Hochschulen beteiligt: FAU Erlangen-Nürnberg, HAW Hamburg, Hochschule RheinMain, Hochschule Schmalkalden, Ruhr-Universität Bochum, RWTH Aachen University, TH Mittelhessen, TH Köln, TU Darmstadt, TU Dortmund und Universität Paderborn.

Bei dem Wettbewerb werden die Studierenden vor reale Probleme der Entwicklungszusammenarbeit gestellt, für welche sie selbständig Lösungen erarbeiten sollen. Durch aktive Bearbeitung dieser Probleme müssen sie sich mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – Globalisierung, Klimawandel und soziale Ungleichheit – auseinandersetzen.

Universitäten und Hochschulen bieten die Teilnahme an der praxisorientierte Challenge im Zuge eines Moduls an, in welchem theoretisches Wissen zu Infrastrukturen in Entwicklungsländern, Projektmanagement und Kreativitätstechniken vermittelt wird. Das Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung bietet hierfür seit dem Wintersemester 21/22 das „Interdisziplinäre Entwicklungsprojekt für Infrastrukturlösungen“ an.

Solarbetriebene Wasserpumpen leisten in vielen Teilen der Welt einen wichtigen Beitrag für die Bewässerung von Feldern und tragen damit zur Verbesserung der Ernährungssicherheit bei. So auch in Nepal. Da jedoch keine kontinuierliche Bewässerung notwendig ist, werden die Pumpen hier im Jahresdurchschnitt lediglich zu 30 Prozent ihrer Kapazitäten genutzt. Im Rahmen der diesjährigen Challenge von Ingenieure ohne Grenzen galt es, das zusätzliche Potential der Solarpanels zu untersuchen und alternative Nutzungskonzepte zu entwickeln, welche keine zusätzliche Investitionen in Form von Batteriespeichern benötigen. Um einen engen Bezug zu den Gegebenheiten vor Ort sicherzustellen, ist MinErgy als lokale Partnerorganisation involviert. MinErgy ist eine nepalesische NGO (Non-Governmental Organisation), die langjährige Erfahrungen darin hat, umweltfreundliche und energieeffiziente Technologien für ländliche Gemeinden zu entwickeln

Während des Wintersemesters arbeiteten zwei Teams der TU Darmstadt parallel an ihren Konzepten. Die Lösungen zielten darauf ab, grundlegende Prozesse der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, wie beispielsweise das Trocknen der Ernte und das Mahlen von Körnern, zu erleichtern und effizienter zu gestalten. Zudem wurde während der Ausarbeitung der Konzepte großer Wert auf Themen der sozialen und kulturelle Nachhaltigkeit gelegt, um eine langfristige Nutzung durch die Mitglieder der Dorfgemeinschaft zu garantieren.

Bei der über Zoom stattfindenden Abschlussveranstaltung am 11. Februar 2022 nahm neben den 22 Teams aus Studierenden auch ein Expertengremium teil, welches aus den Vertretern der Ingenieure ohne Grenzen e.V., der Partnerorganisation MinErgy und einigen externen Redner*innen bestand. Nnach der Präsentation aller Konzepte traf sich die Jury, um das Gewinnerteam zu bestimmen. Mit einem Konzept zur Milchkühlung wurde ein Team der TH Köln zum Gewinner der diesjährigen Challenge gewählt. Das Team erhält damit die Chance, ihr Konzept in Zusammenarbeit mit den Partnerorganisation weiter zu vertiefen und vor Ort zu implementieren.