Berater*in für Umwelt- und Infrastrukturplanung

Berater*innen für Umwelt- und Infrastrukturplanung arbeiten an der Schnittstelle von Umweltplanung, Raumplanung und Infrastrukturplanung.

Dabei ist die Arbeit einerseits abzugrenzen von der konkreten technischen Planung für spezifische Infrastrukturprojekte. Andererseits ist auch die detaillierte Ausgestaltung von Bauleit- oder Raumordnungsplänen in der räumlichen Planung nicht der Kern der Aufgaben. Für verschiedene Auftraggebende wie bspw. Ministerien und Kommunen, aber auch Regierungspräsidien, Landesämter und Geberorganisationen wirken Berater*innen an der Realisierung von nachhaltigen Lösungen mit. Bei der Optimierung der technischen Ausgestaltung berücksichtigen die Berater*innen planerische und umweltbezogene Randbedingungen wie zum Beispiel Klimawandel, Naturschutz oder Daseins- und Risikovorsorge. Planende und Behörden werden in planerischen Prozessen mit vielfältigem, aber auch spezialisiertem Fachwissen und Prozesskompetenz unterstützt.

Dabei liegt der Fokus neben der fachlichen Bearbeitung von Aufgaben vor allem auf der Arbeit mit Menschen und der Steuerung von Planungs-, Genehmigungs- und Realisierungsprozessen. Für die technische Ausgestaltung oder notwendiges Detailwissen bestimmter Fachgebiete, welche ggf. nicht in der Beratungsgesellschaft vertreten sind, werden Fachkräfte mit entsprechender Spezialisierung z.B. Büros für Wasserbau oder Energietechnik, in Form eines Unterauftrages, eingebunden. Mögliche Themengebiete der Projekte sind die Energiewende, der Klimawandel, der globaler Wandel, die Umweltverschmutzungen oder die Ressourcenschonung.

Dr.-Ing. Peter Heiland (INFRASTRUKTUR & UMWELT Professor Böhm und Partner)

„Die besten Lösungen finden wir oft, wenn wir systemisch denken und planen, d.h. über Einzel-Fach-Kompetenzen hinaus und vernetzt arbeiten. Von Berufseinsteigenden erwarten wir, dass sie sich nicht hinter ihrem Fachgebiet verstecken oder dieses für wichtiger als andere halten.“

Im Vordergrund des Arbeitsalltages steht die Arbeit am Schreibtisch und die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen im Besprechungsraum, am Flipchart oder online. Konzepte werden ausgearbeitet und gemeinsam mit anderen entwickelt. Weiterhin bildet die Recherche und das regelmäßige Heranziehen von neuen Facherkenntnissen für Projekte, Vorträge und Strategien einen wichtigen Baustein.

Außerdem besteht der Arbeitsalltag aus Außenterminen unterschiedlicher Art. Hierzu zählen Termine bei Auftraggebenden, Workshops, Seminare und externe Besprechungen zu Projekten. Diese Termine finden projektabhängig sowohl im Büro, bei Kommunen, bundesweit als auch international statt.

Typsicherweise arbeiten Beratende zur selben Zeit an mehreren Projekten zu einer Breite von Themen über einen längeren Zeitraum mit. Jedem Projekt wird ein je nach Aufgabenstellung angemessen vielfältiges und interdisziplinäres Projektteam zugeordnet. Das Projektteam besteht aus Personen unterschiedlicher Erfahrungsgrade und fachlicher Spezialisierungen.

Der Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich und dynamisch. Er fordert von Interessierten sich immer wieder neu in Themenbereiche einzuarbeiten. Aufgrund der hauptsächlichen Schnittstellen-Arbeit und der Koordination von Beteiligungsprozessen besteht ein großer Anteil neben der fachspezifischen Bearbeitung von Fachaufgaben aus der Zusammenarbeit mit Menschen. Interessierte sollten neben fundiertem Fachwissen in mindestens einem relevanten Fachgebiet auch Spaß an Präsentationen oder Moderation von Diskussionen sowie Interesse für Kommunikations- und Netzwerkarbeit mitbringen. Gleichzeitig ist das Erstellen von Berichten eine wichtige Aufgabe, die Interessierten Freude bereiten sollte.

Fachlich wird erwartet, dass vertieftes Fachwissen in einem persönlichen Interessensschwerpunkt des Studiums mitgebracht und mit zunehmenden, neuen Fachkenntnissen weiterentwickelt wird. Dabei muss Offenheit für die Interdisziplinäre Zusammenarbeit bewahrt werden.

In Kürze sind neben fachlichen Kompetenzen folgende Schlüsselkompetenzen essenziell:

• Interesse für Recherchetätigkeit und die Erstellung von Berichten

• sprachliche Kompetenz in Deutsch und English

• Spaß an Kommunikation und Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Stakeholdern

• Offenheit für neue Themen.

Das Bachelorstudium bietet die Möglichkeit Grundwissen, aber auch Fachwissen in bestimmten Bereichen zu erarbeiten. Neben fachlichen Schwerpunkten, welche in den jeweiligen Modulen erlangt werden können, sind auch bspw. juristische Hintergründe wie z.B. Planungsrecht von Vorteil. Weiterhin sinnvoll sind auch wirtschaftliche Grundlagen und planungsergänzend soziologische Themen. Auf sichere planungsmethodische Grundlagen einschließlich von Planungs- und Bewertungsverfahren sowie das Verständnis von Raum-Infrastruktursystemen sollte im Studium geachtet werden. Aufgrund der primäreren Schnittstellen-Arbeit als Berater*in ist ein interdisziplinäres Verständnis wertvoll, um im späteren Berufsleben eine effiziente Kommunikation mit diversen Stakeholdern zu ermöglichen. Hierfür können bspw. die interdisziplinären Schwerpunkte genutzt werden.

Beispielmodule am Fachgebiet für die Erarbeitung von Grundlagenwissen sind:

  • Planungs-, Bau-, Boden- und Umweltrecht
  • Grundlagen der räumlichen Planung

Aber auch viele andere Studienangebote tragen zu den oben genannten Zielen bei.

Das Masterstudium bietet Studierenden die Möglichkeit, vertieftes Fachwissen für ein Themengebiet zu erlangen, welches eine gute Basis bildet als Berater*in ins Berufsleben einzusteigen. Das Fachgebiet bietet vertiefende Module der Raumplanung an.

Beispiele für vertiefende Module am Fachgebiet sind:

  • Infrastrukturplanung (Infrastructure Planning)
  • Umweltplanung

Neben der Vertiefung von Fachwissen in einem gewählten Interessensschwerpunkt bietet auch das Masterstudium Möglichkeiten der interdisziplinären Weiterbildung mit unterschiedlichen Seminaren und Moduleinheiten.